Ende oder neuer Anfang

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ich wünschte mir, ich könnte schweben,
dann wäre schöner und reicher mein Leben.
Zurzeit ich Löcher in den Rasen bohre
mit dem Gummi der Gehstockrohre.
Denn tief versteckt in meiner Hose
schmerzt mich die Spinalkanalstenose.

Und der Gehstock soll beim täglichen Hasten
den eingeklemmten Nerv etwas entlasten.
Doch die Sache wird immer schlimmer,
der Dr. sagt: „Alleine heilt das nimmer!“
Im Traum lieg ich schon splitternackt,
die Schwester hat mich ausgepackt.

Sie schafft die Baustelle kahl,
und entkeimt mich erst einmal.
Damit die Haare nicht die Wunde infizieren
muss sie alles abrasieren.
Außerdem bliebe das Enten-Nachtgeschirr
vielleicht hängen in dem Haargewirr.

Die Narkoseschwester etwas spritzt,
der Chirurg am zarten Hintern ritzt.
Des Spinalkanales dickes Ende
bearbeiten seine Geräte und Hände.
Alles nur um den Kalk zu zerstieben.
Lt. Werbung werde ich euch immer lieben.

17.10.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Ende oder neuer Anfang

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17.10.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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