Einschlafroutine

Ein Gedicht von Meteor
Wird es draußen dunkel,
dann beginnt die Nacht!
Ohne Sonnenlichtgefunkel
Melatonin uns müde macht.

Der Körper fährt herunter,
die Lider werden schwer.
Was eben noch recht munter,
zieht sich aus dem Verkehr.

Ein Drittel unseres Lebens
verbringen wir im Schlaf.
Durchmachen ist vergebens,
das Pensum holen wir nach.

Erschöpft beginnt das Gähnen,
Konzentration strengt an.
Durchs Licht die Augen tränen,
das beendet das Spätprogramm.

Die letzte Überwindung des Tages
ist der Gang zum Kippschalter.
Auf dem Weg des Stromsparbeitrages
überfällt mich ein Nachtfalter.

Jetzt tappere ich geblitzdingst zurück,
meine Augen ohne TV fast blind.
Verlasse mich auf mein Routineglück,
mein kleiner Zeh besorgt sich krümmt.

Keine Zeit übrig fürs Sehlochweiten,
die Nestwärme des Bettes zieht an mir.
Bin todesmutig am Vorwärtsschreiten:
der Schienbeinanstoß ist Schritt 4.

Nur knapp den Betteckpfosten verfehlt,
der kleine Zeh streckt sich erleichtert.
Jetzt mondlichtafin die Pupillen erhellt,
der Restweg ins Bett wirkt bereichernd.

Zufrieden ist die Mission abgeschlossen,
ausgekühlte Füße wieder im Untergrund.
Von allen Seiten die Decke eingeschossen,
einbalsamiert wie ein antiker Mumienfund.

Irgendwas drückt auf meinen Rücken,
das kann nur die Fernbedienung sein!
Beschließe, sie nicht heraus zu pflücken,
gemeinsam schlafen wir dann ein ..

© meteor 2025

Informationen zum Gedicht: Einschlafroutine

21 mal gelesen
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11.11.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Meteor) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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