Ein Strauß Neurosen

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Ich habe einen Strauß Neurosen,
den pflege ich schon jahrelang.
Es ist so schön, ihn zu liebkosen,
denn dann ist mir vor gar nichts bang‘…

Auf Kugelschreiber beiß‘ ich gerne,
die Zähne können niemals ruh’n
und jene Stimmen aus der Ferne
befehlen mir, dies oft zu tun…

Ich töte liebend gerne Mücken,
denn hat man erst mal Blut geleckt,
folgt auf dem Rausche das Entzücken,
mir hat es immer gut geschmeckt…

Ich putze täglich meine Wohnung
und scheuer mir die Finger wund,
denn da gönn‘ ich mir keine Schonung,
erst dann fühl‘ ich mich kerngesund…

Als Single leb‘ ich gern alleine,
und Sex? Um Himmels Willen! Nein!
Das macht nur Dreck – und erst die Keime –
Ich möchte doch kein Ferkel sein…

Ich habe einen Strauß Neurosen,
er steht in voller Blüte da.
Was mir noch fehlt? Ein paar Mimosen!
Die hol‘ ich mir noch dieses Jahr!

Zu diesem Gedicht gibt's auch ein Video mit der
wunderbaren Barbara! Viel Spaß!

https://www.youtube.com/watch?v=B1rhIpCQ8LY

Informationen zum Gedicht: Ein Strauß Neurosen

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18.08.2015
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