Ego

Ein Gedicht von Bona Dea
Du denkst, du hast ein Ego das Ego denkt, es hat dich
das Ego sieht den Schatten, du siehst das Licht
dabei fürchtest du dich fürchterlich, denn du siehst die Wahrheit nicht
die durch die dunklen Wolken bricht und fortwährend mit dir spricht

Das Ego jagt dich durch dein stummes Bewusstsein
du denkst tatsächlich das muss sein

Tunnelblick mit Scheuklappen, traust dich nicht, sie aufzuklappen
so läufst du weiter in Etappen, bis sie dich bei der Flucht ertappen
die inneren Dämonen in dir werden dich schnappen
denn vor sich selbst weglaufen wird von vorneherein nicht klappen

Bleib stehen, verschnaufe und halte still
frag das Ego, anstatt zu laufen, was es von dir will

Die inneren Dämonen werden kleiner
die Abstraktionen der Aggressionen in dir feiner
der Blickwinkel aufs Wesentliche wird allgemeiner
Das Ego nimmt Gestalt an

es nimmt die Rüstung ab - dir stockt das Herz
du erkennst das innere Kind in dir mit einem Schwert aus Schmerz
verstehst nicht, fragst dich, wozu all der Terz?
Glaubst an einen brutalen Scherz

Es will Liebe, Schutz, Akzeptanz
es ist voller Schmutz, wünscht sich mehr Toleranz
doch es stößt immer wieder auf gesellschaftliche Ignoranz
Hass Neid, Angst die Bausubstanz getarnt in extrovertierter Extravaganz

Informationen zum Gedicht: Ego

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26.11.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Bona Dea) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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