Edles Glück
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Was man nicht alles so beim Räumen findet !!!
..einen uralten poetisch-traurigen Text aus Strömis Feder, fast 30 Jahre alt. Ich habe ihn beim Kellerausräumen und Sperrmüll vorbereiten gefunden und bin echt gerührt. Der Text ist an meine erste große Liebe gerichtet, die damals unerwartet gestorben ist und ich unendlich traurig war..
- Edles Glück -
[✍️ von Marcel Strömer]
Warum sollte es mir anders ergehen als dir?
Auf deinem Weg nach Hause
hast du die gelben Astern zertreten
und hast verächtlich auf den Boden gespuckt..
Wieder einmal ist es spät geworden.
Alle anderen schlafen schon längst.
Du warst wieder auf der Suche.
nach dem Glück,
das nur so wunderschön leuchtet.
in der Dunkelheit – wie ein Stern.
„Wach auf!”, hat man dir zugerufen.
Aber ich würde dich doch niemals
bei deinem Traum wecken oder stören.
Du hattest einen Tagtraum.
so real wie du selbst.
Deine Augen waren dabei wach
wie ein offenes Buch.
Manchmal
versteckt kleine, beinah unsichtbare Tränen,
sie wanderten heimlich deine Wangen entlang.
Du scheinst viel zu erdulden.
Keiner bemerkt es oder nur wenige.
Nun
ich sehe dich allein die Straße entlanggehen,
deine Schritte verhallen klingend,
wie das Zerbrechen von Muscheln.
Deine Haare sind nass vom Regen.
Du
hast den Kopf niedergeschlagen, tief gebeugt,
vielleicht wie ein Clochard.
Warum sollte es dir anders ergehen, denke ich mir..
Denn
Auch ich hatte meine Liebe verloren, damals, in einer Nacht.
Ich verweigerte sogar den letzten Abschiedskuss..
Auf dem Weg nach Hause,
hatte ich die Blumen wiedergefunden,
die du mir aus reinem Herzen geschenkt hattest.
Als ich sie behutsam vom Boden auflas,
kamen mir all die Erinnerungen wieder.
Ich schmeckte noch einmal den bezaubernden Duft.
des edlen Glücks.
© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 29.08.2025]
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