Du und ich
Ein Gedicht von
Anita Namer
Wir rennen,
wir kämpfen,
wir reden über das
was in unseren Augen
falsch läuft
so
in der Welt, der Politik, der Arbeit
und überhaupt…
Wir machen uns Gedanken
über das
was wir tun sollten,
was kommt...
Morgen,
nächste Woche,
oder in paar Monaten.
Und Wumms…
ist einer von uns
nicht mehr da.
Verunglückt,
verstorben.
Wie schnell
verliert so vieles
an Bedeutung.
War all das
wirklich wichtig?
Was bleibt?
Deine gereichte Hand,
dein Lächeln.
Wie es sich anfühlte,
wenn wir uns in die Arme nahmen.
Dein großes Herz,
in dem so viel Platz war…
Der Moment,
in dem du sagtest
„Ich helfe dir!“
oder
„Das schaffen wir gemeinsam.“
Der Moment,
in dem ich nicht alleine war,
egal – in was…
Ich spüre alles
ganz tief
in mir…
Bitte erinnere mich
irgendwie
vom Himmel aus
mit einem Sonnenstrahl,
einen Regentropfen,
einem Windhauch
oder was auch immer…
Wenn ich wieder anfange
zu rennen,
zu kämpfen,
zu reden,
zu denken…
Erinnere mich
an die zeitlosen
Schätze,
die jedem von uns
jederzeit
zum Verschenken zur Verfügung stehen.
© A. Namer
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