Die zweite Lebenshälfte

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die zweite Lebenshälfte

Tribut sei dem Alter gezollt,
Klang doch dieses Mantra früher:
Der Herrgott hätt' es so gewollt,
Ein Arzt sei nichts als ein Bemüher

Um Herz und Kreislauf allezeit,
Um Darmbeschwerden, Magenleiden.
So wär' im Griff das Altersleid –
Es kommen jetzt die besseren Zeiten!

Da wissen heut die jungen Alten:
Es gibt noch den Unruhestand.
Der lässt sich ja recht frei gestalten
Im Haus – im fernen Reiseland.

Man muss nicht mehr, was man nicht will,
Natürlich bleibt Gesundheit wichtig,
Doch holt man her, was einem Ziel,
Rangkämpfe sind ja nichts und nichtig.

Man will nachholen und erleben,
Wozu man nicht gekommen ist
Und in die ferneren Länder streben,
Denn lang ist nicht mehr diese Frist.

So hat man Vieles nicht gesehen,
Denn es gab sehr viel Arbeit, Kinder.
Neugierig will man dort hingehen,
Wo doch das Wetter etwas linder.

Das gibt der zweiten Hälfte Freiheit,
Die man bisher nicht leben konnte,
Gebunden war an Tätigkeit,
Nur sommers sich ein wenig sonnte.


©Hans Hartmut Karg
2021

*

Informationen zum Gedicht: Die zweite Lebenshälfte

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31.01.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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