Die Wahl

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ob Bundestag, ob Kirchenrat,
ob Bowlingrunde, ob Stammtischskat,
man muss dort nicht nur bezahlen,
irgendwann gibt es auch Wahlen.

Leute, die uns völlig fremd,
preisen sich in Schlips und Hemd.
Die Krawattenfarbe zeigt allein,
wessen geistiges Kind sie sein.

Auch viele Frauen wählen wir schon,
Dank der erstrebten Emanzipation.
Doch sollen sie uns dann vertreten,
wird ihr Stellvertreter gebeten.

Umfragen „Wen würden sie wählen?“,
dabei auch Kinderstimmen zählen.
Wie soll so ein Dreikäsehoch wissen,
was die Großen am Kandidaten vermissen?

Irgendwann, fast wie ein Zahltag,
ist dann endlich auch der Wahltag.
Schöne Reden oder auch Gebete,
Freibier, Volksfest, Zwischenwerte.

Probekegeln, Grand mit vieren,
um die Wähler nicht zu verlieren.
Bockwurst, Weißwurst und Buletten
sollen dann den Wahlsieg retten.

06.10.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Wahl

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06.10.2013
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