Die Seele bleibt

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Stirbt ein Mensch auf dieser Welt
hinterlässt er Gut und Geld.
Es sind Euro, Taler, Gulden,
manchmal aber auch nur Schulden.
Was er geschafft auf dieser Erde
jedoch nicht verloren werde.

Denn alles ist doch Energie
und Energie verliert man nie.
Es wandelt sich nur seine Gestalt,
und der Ort vom Aufenthalt.
Was stets bleibt, wenn ich erzähle,
ist das Wichtigste, die Seele.

Bei der Beerdigung seid still und stumm,
schaut euch trauernd in der Runde um.
Irgendwo auf einem ururalten Baum,
in einem Strauch, man sieht sie kaum,
werden sie dann beide hocken,
sich gurrend neue Körper locken.

Beide sind Wesen der Natur,
kommen aber Pärchen weise nur.
Ein Geistlicher oder Prediger
redet mehr und weniger,
von gestern, heute und morgen,
einer Zukunft ohne Sorgen.

Er tröstet uns mit vielen Worten,
dass sie wandeln an sphärischen Orten,
erfahren jenes und genießen dies,
ähnlich wie im Paradies.
Was ihr größter Wunsch auf Erden war,
erfüllt sich für ein echtes Paar.

Die Seelen der Verstorbenen indessen
haben längst eine neue Gestalt besessen.
Ob Mensch, Tier oder Pflanzenverband,
das ist auf der Erde niemand bekannt.
Drum denkt daran, beim Gift verspritzen,
ob die Seelen nicht in der Nähe sitzen.

18.02.2019 ©Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Seele bleibt

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18.02.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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