Die Sandburg

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Ich sitze am Strand. Und beobachte so einen
Jungen. Seit Stunden, baut er so eine Sandburg:
"Mit Mauern! Und Zinnen! Und Wehrtürmen! Und
Gebäuden! Und Burggraben!" So, allem drum und
dran. Dann kommt ein anderer Junge. Fängt so
einfach, mit Ihm, einen Streit an. Und lacht
über den Sinn: „Heute noch Sandburgen zu
bauen!“ Und will die Sandburg zerstören. Aber
der Junge wehrt sich! Und der andere Junge
gibt auf. Und Er baut weiter.

Und ich beobachte wie er da steht. Sich das
ansieht. Und so überlegt. Und dann weiter
baut. Die Zinnen und Mauern verfeinert. Und
die Wehrtürme und Gebäude. Und allem etwas
eigenes gibt. Und so ganz auf diese Sandburg konzentriert ist. Dann kommt ein Betrunkener,
der das übersieht. Und einfach Teile der
Sandburg zertritt. Der Junge weint. Und
ärgert sich. Aber, dann baut er einfach
weiter. Und das Ganze wird immer besser.

Dann kommt, so eine Horde von Leuten. Und
bleibt bei der Sandburg stehen. Und bemängelt
was da alles fehlt. Und was an der Burg nicht
stimmt. Und erklären, wie eine richtige Burg
aussah. Und wie wenig, an der Sandburg so
korrekt sei. Im Vergleich zu einer echten Burg.
Der Junge hört zu. Sieht traurig aus. Und die
Leute reden noch etwas. Und dann gehen sie
einfach. Und der Junge, baut wieder weiter an
der Sandburg.

Dann kommt seine Mutter. Und erinnert ihn
an Sachen, die er noch erledigen muss. Und an
einen Arzttermin. Und daran, das es schon spät
ist. Und es kühl wird. Und an das Abendessen,
dass auf ihn wartet. Und an den Vater, der Ihn
sehen will. Und! Und! Und! Aber, der Junge
baut einfach weiter. Und die Sandburg wird
immer perfekter. So irgendwie einzigartig.
Auch wenn sie in nichts, einer richtigen
Burg entspricht.

Ich sehe dann zum Himmel. Und, wie er langsam
schwarz wird. Und wie ein Unwetter im kommen
ist: „Mit Regen! Und Sturm! Und Hagel!“ Und
sehe, wie der Junge noch einen Blick auf seine
Sandburg wirft. Und wie er dann geht. Und ich
denke mir auch: „Verschwinde!“ Und gehe ins
Hotel. Und Nachts, regnet und stürmt und hagelt
es wirklich. Und ich muss an den Jungen denken.
Und an die Sandburg. Und das sie nun verloren
ist.

Aber ich weiß ES: „Der Junge wird nicht aufgeben!
Morgen wird er wieder irgendwo am Strand sein!
Und eine neue Sandburg bauen! Noch einmaliger,
als die alte Sandburg!“ Und irgendwer wird sie
zerstören wollen. Und niemandem wird sie gefallen.
Und keiner wird sie wirklich beachten. Aber, er
wird sie gegen alle verteidigen. Und, es wird
nichts wichtigeres, für Ihn, geben als diese
Sandburg. Und er wird sie wieder bauen!

Und ich bin mir sicher: „Er wird einmal zu den Menschen gehören, mit dem Wissen! Dass, was
noch in keinem Buch steht! Und noch Niemand
gesagt hat!“ Eine Idee, auf die nur er allein
kommt. Einfach in dem er weiß was er will. Und,
indem er das verteidigt was er will. Und er ist
es dann: „Der Mensch, mit dem die Kunst neu ist!
Der Mensch, mit dem das Denken neu ist. Der
Mensch, mit dem die Welt neu ist. (C)K. Lutz

Informationen zum Gedicht: Die Sandburg

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02.10.2014
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