Die Parkuhr und der Parkautomat

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Die alte Parkuhr steht auf der linken Fahrseite,
kurz vor dem Osttor.
Zwei Männer stehen davor,
einer sagt, die wird ausrangiert,
total unmodern, verrostet und demoliert.

Sowieso die letzte in dieser Straße,
es beginnt, eine neue Startphase.
Drüben rechts,
kommen computergesteuerte Parkautomaten hin,
das macht Sinn.

Die Sonne scheint grell,
silbern blitzt der neue Parkautomat, zu ihr herüber.
Sie spürt es, er lacht sie aus.
sie weiß ja selbst, sie ist schäbig und behäbig,
ein altes Haus.
Ihr Kleid uralt, sie tut sich selbst leid.

Münzen schlucken fällt recht schwer,
sie wurde getreten, bespuckt, beklebt,
doch sie ist froh, dass sie noch lebt.
Sie hat sich, nie beschwert,
doch sie fühlte sich, entehrt.

Wie er wieder grinst, der glänzende Parkautomat,
aber er ist so schön, hat Format.
Er schaut so stolz und sie zerschmolz,
nanu, lächelt er sie etwa an.....

Am nächsten Morgen, waren beide verschwunden.
Die rostige Parkuhr und der silberne Parkautomat,
wurden nie mehr gefunden.

Doch ich habe gehört,
sie leben glücklich in Spanien, ganz ungestört.

Informationen zum Gedicht: Die Parkuhr und der Parkautomat

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08.09.2014
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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