Die Macht der Magie
Ein Gedicht von
Katzenovia
***
Kichernd wird in dieser Nacht
flugs ein Feuerchen entfacht,
hurtig, hurtig, höchste Zeit,
ist doch alles längst bereit,
was genussvoll es so braucht.
Wallend es im Schornstein raucht,
denn schon bald steht jener hier,
dem man bietet ein Quartier.
Spinnenbeine, Schrumpelhaut,
dieses, jenes, altvertraut,
Krötenauge, Schneckenschleim,
alles muss ins Töpfchen rein.
Hacke, hacke, eile schnelle!
Rühre fleißig mit der Kelle,
ohne Rast und ohne Ruh',
Warzenkräutchen noch hinzu.
Heiß es köchelt auf dem Herde,
dass der Zauber wahrhaft werde,
rieche, schmecke diesen Duft,
der durch alle Zeiten ruft.
Hör' doch! Hör' die leisen Schritte!
Schnell den Tisch dort in die Mitte,
noch mit Blumen reich bekränzt,
bis er zur Verführung glänzt.
Liebster Gast, tritt nur herein,
koste von dem Süppchen fein,
fühle, wie es dich betört,
was man dir heraufbeschwört,
nimm dir ruhig Zeit beim Essen.
Wie im Traum wirst du vergessen,
was du hast und was du bist.
Ja, das ist der Hexen List.
Heißa! Heut' wird nicht geschlafen!
Heute nimmt man auch die Braven
mit auf diese Besenreise,
in die Lüfte und im Kreise
auf zum wilden Hexentanz.
Und im Feuerlichterglanz
spürst auch du uralte Macht,
denn heute ist Walpurgisnacht.
30.04.2025
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