Die Kunst der Anziehung

Ein Gedicht von Max Vödisch
In schimmerndem Stoff, im Licht fast aus Glas,
tritt sie hervor, und erst im Nähersein wird klar,
dass unter dem sanften Glanz der Hülle
ein Funke lodert, wild und voller Wille.

Sie führt das Spiel mit ruhiger Hand,
hat jede Regung, jedes Verlangen erkannt.
Kein Schritt ist Zufall, kein Blick je verschenkt —
sie formt aus Augenblicken ein Gesetz, das sie lenkt.

Sie liest das Sehnen wie andere ein Gedicht,
lenkt Gesten, Gedanken, das innere Gewicht.
Ob Bühne, ob Schatten, ob tiefe Nacht —
ihr Wesen ist Kraft, die aus Stille erwacht.

Vor ihrer Präsenz schrumpft der Widerstand klein,
man möchte nur Teil ihres Rhythmus sein.
Weltklug bewegt sie sich durch das Feuer der Sinne,
als trüge sie Krone und Kompass tief innen.

So steht sie da, im offenen Licht,
das keine ihrer verborgenen Wünsche bricht.
In ihrer Ruhe liegt die eigentliche Macht,
eine Harmonie, die aus Sehnsucht erwacht.

Informationen zum Gedicht: Die Kunst der Anziehung

4 mal gelesen
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28.12.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Max Vödisch) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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