Die Guccitaschenbäuerin

Ein Gedicht von Peter Szneckneck
Sie hatte symmetrisch optisches Glück gehabt
er diese genetisch bedingte Wabbelwampe
Sie aß die Blätter aus dem Bioladen
er die Bockwürste von der Tanke

Er, eher ländlicher Großverdiener
der Traktoren gar sein Eigen nennt
Auf der Suche nach nem Weibsgefieder
das seinen Nachwuchs an ihre Biezen klemmt

An Bargeld bestand kein Mangel
auf Grund von lukrativem Nutzviehhandel
So fuhr er in einen Taschenladen
um durch Geschenke schneller anzubandeln

Jetzt sitzt er da bei Gucci drin
riecht immer noch wie Kuh und Stall
Die Dame mit dem Eisgesicht
glaubte es wär ein Überfall

Sie schnappt nach Luft, er tut es auch
dabei rutscht ihm was aus dem Bauch
Das unschön sich im Raum verteilt
nach großem Fleischkonsummissbrauch

Ihre Miene, die bleibt gleich
die Mimik wurde weg gestrafft
Da hat ihn neuerlich Verliebtheit
fast dahingerafft

Was für eine tolle Frau
die selbst noch in der Schweinemast
Die Stirn niemals in Falten legt
drum perfekt in sein Leben passt

Sie röche auch nicht wenn er blau
die Nase nur als Deko ziert
Da hat sich vor geraumer Zeit
(k)ein Facharzt arg veroperiert

Dann fragt er sie, sagt er sei reich
würd gerne bei ihr landen an
Und was man einer schönen Frau
wie ihr denn wohl mal schenken kann

Nun sitzt sie mit der teuren Tasche
schrecklich Schicksal, ach wie doof
In Oberursels letztem Winkel
auf seinem Vierseitenhof

Erinnert sich wie`s damals war
als er noch zärtlich, etwas seichter
Und sie gut und gerne noch
dreißig Kilo leichter



Szignm 06.09.2025

Informationen zum Gedicht: Die Guccitaschenbäuerin

19 mal gelesen
06.09.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Peter Szneckneck) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige