Die große Dürre

Ein Gedicht von Helge Klein
Kein Wölkchen trübt das Himmelblau,
es weht ein heißer Wind.
Das Feld liegt öd' und staubig-grau,
von ferne schreit ein Rind.

Das Wasserloch ist völlig leer,
kein Gras wächst mehr am Rand.
Die Sonne brennt vom Himmel her
auf Steine, Staub und Sand.

In harter Erd', wie betoniert,
steht die Akazie fest.
Die Krone kahl, wie ausradiert:
Kein Blatt ziert das Geäst.

Vom Staub der Steppe fast bedeckt,
von fern kaum auszumachen,
liegt tot ein Rind, vor Durst verreckt.
Nur die Hyänen lachen.

Im Kraal sind Menschen, schön und groß,
in Tüchern bunt gekleidet.
Ihr Haus ist eine Hütte bloß,
aus Lehm und Stroh bereitet.

Drei kleine Kinder lachen laut
und spielen voller Freude
mit Steinchen auf 'ner Ziegenhaut:
Für sie ein Glückstag heute!

Informationen zum Gedicht: Die große Dürre

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09.02.2020
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