Die Fliegen

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Das Ticken,
der Uhr im Flur,
durch die geöffnete Tür.
Das Telefon,
am Rande des Bettes.
Stimmengewirr,
aus den Nachbarwohnungen.
Den Blick,
aus dem Fenster gerichtet
sitze ich ruhig.
Gedankenlos
und will ordnen.
Die Jagd nach den Fliegen.
Die Anstrengungen,
Blutpunkte an den Wänden, 
in Systeme zu denken
Und ich schreibe!
Über Fliegen, 
die ich schon getötet habe.
Und die jetzt nur noch, 
als Blutflecken, an den Wänden 
erkennbar sind.
Und,
über die Ohnmacht.
In der ich mich,
im Angesicht,
der Masse von Fliegen 
befinde.
In der das Töten
wohl schon immer 
sinnlos war.
Und über den Frieden,
den wohl niemand je finden wird.

Vom Fenster her,
fällt Sonne auf das Papier.
M arbeitet in der Küche.
Und ich höre Sie, 
Schranktüren öffnen und 
schliessen .
Manchmal,
steht Sie in der Zimmertür. 
Und wir sehen uns an.
Sie verläßt.
dann wieder Ihren Platz
und geht
in einen anderen Raum.
Ich stehe auf
und helfe Ihr irgendwas.
Beantworte Ihre Fragen .
Und wir
unterhalten uns darüber
wie man dies und jenes 
wohl am besten reinigt

Klaus Lutz
 
1982

Informationen zum Gedicht: Die Fliegen

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24.04.2012
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