Die Erinnerung

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Die Kommunikation in unserem Leben
sollte es nicht nur auf Computern geben.
Der Mensch hat lange in der Schule gesessen
und bestimmt auch nicht alles vergessen.
Man darf sich nur nicht ständig genieren
und muss es auch mal mutig probieren.

Ich saß neulich in einem Wartezimmer,
in dem sitze und warte ich meist immer.
Rundum jeder saß, träumte und pustete,
wenn die Luft voll Mief, auch mal hustete.
Und irgendwann sprach hier am Ort
der erste Wartende ein freundlich Wort.

Da dauert es auch nicht sehr lange
und es kam ein Gespräch im Gange.
Es ging um Zeitschriften und Literatur,
da kamen wir bald auf Goethes Spur.
Viele seiner Werke sind ein edles Gedicht
und in jeder deutschen Schule Pflicht,

Ein jugendliches, aber sehr langes Ding
ist das Gedicht von dem Zauberlehrling.
Wir haben so aus der Erinnerung rezitiert,
was dem vorwitzigen Nachwuchs passiert.
Mit eiligen Besen, aber ohne den Meister
geriet der hilflos in den größten Kleister.

Die Rettung jedoch fanden wir nimmer,
denn man rief uns in die Sprechzimmer.

04.10.2017 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Erinnerung

1.399 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
04.10.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige