Die Bruchoperation - eine wahre Geschichte

Ein Gedicht von Heiner Hessel
Einst strotzt' ich nur so voller Kraft,
das war vor langer Zeit,
was hab’ ich alles doch geschafft;
und was blieb mir noch heut’?

Der Bauch er schmerzt von früh bis spät,
ich weiß nicht, was das ist,
er fühlt sich an wie aufgebläht,
ich geh’ zum Internist.

Der schickt mich gleich ins Krankenhaus,
die Leiste sei gebrochen,
in ein – zwei Stunden wär’ ich raus,
das hat man mir versprochen.

Das gehe heute ambulant,
man spürt’ es nur ganz schwach,
der Doktor schnitt mit flinker Hand
und ich blieb dabei wach.

Die Schwester streicht mir zart durchs Haar
und fragt mich, wie’s mir geht.
Ich denke jetzt sei alles klar,
ich sei schon zugenäht.

Doch plötzlich brach die Panik aus,
der Doktor schaut verlegen,
die Schwester rast zur Tür’ hinaus;
war das der Schluss? – Von wegen!

Die Zeit verging, mir wurde kalt,
die Schwester kam nicht wieder.
Demütig lieg’ und wart’ ich halt,
mir zitterten die Glieder.

Der Doktor fasste sich ein Herz
und sagte mir mit Bangen:
„Mir ist – und das ist jetzt kein Scherz,
der Faden ausgegangen!“

Informationen zum Gedicht: Die Bruchoperation - eine wahre Geschichte

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25.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heiner Hessel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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