Die Apfelernte

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Es ist Oktober, die Zeit der Früchte,
der Ernte und der Liebessüchte.
Was Adam damals angeregt,
auch heute noch den Mann bewegt.

Als ich abends durch den Garten ging,
am Baum ein schöner Apfel hing.
Er pendelte vor meinem Kinn,
es trieb ihn her, es zog ihn hin.

Oh, dachte ich, der reift indessen,
den werd ich mit der Freundin essen.
Heute lasse ich ihn noch bammeln,
soll er doch Vitamine sammeln.

Die Freundin ist heut auch nicht nah,
da bleibt der Apfel lieber da.
Morgen wird er frisch gepflückt,
in ihre zarte Hand gedrückt.

Ich gönne ihr den ersten Biss,
der Rest ist mir dann ganz gewiss.
Im Mund mir schon der Speichel lief,
im Geist ich ihren Namen rief.

Die Nacht war traumlos, so allein,
ich schlief im Sturm erst morgens ein.
Als ich erwachte, war sie da,
ich erst mal in den Garten sah.

Den Sturmwind hörte ich nachts toben,
er warf die Harke um, Zinken nach oben.
Und blies dem Apfel ins Gesicht,
bis der verlor sein Gleichgewicht.

Und endlich dann mit Strunk und Stiel
der Harke auf 4 Zinken fiel.
Die Amsel hat ihn angefressen,
nun konnte ich den Spaß vergessen.
Drum Freunde, Männer, Obstgeniesser,
denkt an diesen Vitaminaufspiesser.
Kocht euch wieder mal das Blut,
wartet nicht, bis es ein andrer tut.


06.10.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Apfelernte

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07.10.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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