Die alte Buche

Ein Gedicht von Helge Klein
Zwei Meter von des Gartens Saum
steht schon seit hundert Jahren
ein dicker, alter Buchenbaum,
der viel schon hat erfahren.

Aus einer einz'gen Ecker spross
einstmals ein Keim, so klein,
der bald hinauf zum Lichte schoss
und in die Erd' hinein.

Kaum hat des Frühlings Sonnenlicht
am Himmel er gesehen,
als schon die erste Knospe bricht
und Blätter d'raus entstehen.

Sein wahrhaft dichtes Blätterdach
spendet im Sommer Schatten.
Du schaust den Schmetterlingen nach
über die grünen Matten.

Im Herbste färbt sein Kleid sich braun,
es fallen Laub und Ecker.
Der Igel kommt, um nachzuschau'n,
dann sucht sich ein Versteck er.

Im Winter steht der Baum bereit,
als ob er ruhig schliefe,
doch auch zur kalten Jahreszeit
regt er sich in der Tiefe.

Bald öffnen erste Knospen sich.
Der Blätter junges Grün
erfreut an Busch und Bäumen Dich.
Des Frühlings Blumen blüh'n.

So wechselt übers ganze Jahr
die Buche ihre Kleider.
Es schließt des Lebens Kreis sich gar,
und immer geht's so weiter.

(C) Helge Klein

Informationen zum Gedicht: Die alte Buche

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08.11.2017
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