Der Unsichtbare

Ein Gedicht von Daniela Schulze
Um mich ist es still, niemand spricht ein Wort
in meinen Gedanken reise ich an einen anderen Ort.
Da hör ich ein Säuseln ganz dicht an meinem Ohr,
niemand zu sehen, ich rufe: "Komm aus deinem Versteck hervor"

Wer will mich hier necken, wer spielt mir diesen Streich?
Ich stelle mich schlafend und fang ihn dann gleich.
Meine Augen sind geschlossen, doch meine Sinne sind hellwach,
ich werd ihn überlisten, wär gelacht, wenn ich das nicht schaff!

Nun klingt das leise Flüstern wieder an mein Ohr,
ich hör es ganz deutlich und lauter als zuvor,
ich öffne die Augen und greife nach ihm
ich fasse ins Leere, wo ist er denn hin?

Und plötzlich ganz sanft streift er meine Wange,
oh Gott, ohh Gott, nun wird mir etwas bange,
er ist so nah und ich sehe ihn nicht,
und das sogar bei hellstem Tageslicht!

Er scheint ein Weltmeister im Verstecken zu sein,
oder ist es nicht so wie es scheint?
Ich hab ihn gehört und hab ihn gespürt,
er hat mich an Wange und Haaren berührt.

Sehen konnte ich ihn nicht,
trotz strahlender Sonne und hellem Licht
Er war so schnell, er war so geschwind...
es war sicher nur der Wind!

Informationen zum Gedicht: Der Unsichtbare

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22.08.2015
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