Der Stausüchtige

Ein Gedicht von Heinz Bernhard Ruprecht
Der Stau, das ist mein Elixier,
er bringt mein Blut zum Kochen.
Jage ich diesem hinterher,
für Tage, manchmal Wochen!

Steh ich in diesem mittendrin,
spür' Stress ich, die Abgase.
Bin süchtig ich und völlig hin,
hupe mich dann in Rage!

Ich schau nach vorne und zurück
und seh' die Blechlawine.
Ist es Erfüllung, für mich Glück,
nicht genug ich davon kriege!

Und ist ein Stau mal nicht in Sicht,
dann spiele ich Baustelle.
Geh auf die Autobahn zu Fuß
und hebe meine Kelle!

Die Polizei, sie ist schnell ran
und sprach zu mir ganz leise.
Sind wirklich sie noch geistig fit,
oder hab’n sie ‚ne Meise?

Sie brachten mich dann aufs Revier,
gaben mir meine Kelle.
Das Zimmer schön, ganz ohne Tür,
glich einer Gummizelle!

Informationen zum Gedicht: Der Stausüchtige

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21.07.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heinz Bernhard Ruprecht) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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