Der Schritt

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Es war so ein Tag. Ich dachte über Menschen
nach die ich hasse. Und ob ich sie ermorden
könnte. Ich dachte darüber nach wie Pleite
ich bin. Und ob ich einen Bankraub ausüben
könnte. Ich dachte über die Wahrheit nach.
Und ob ich mit der Lüge nicht einfacher lebe!
Es war so ein Tag. Ich war auf der anderen
Seite. Nur ein Schritt von mir entfernt. Und
ich finde Mord. Und ich finde Verbrechen.
Und ich finde Lügen. Nur ein Schritt von mir
entfernt ist alles verloren. Nur ein Schritt von
mir entfernt tobt der Krieg.

Es war so ein Tag. Ich dachte über Pläne nach.
Und ob ich alles zerstören könnte wenn nichts
funktioniert! Ich dachte über meine Ansichten
nach. Und ob ich Menschen schaden könnte,
die anders denken. Ich dachte über Wissen nach.
Und ob ich Menschen damit unterdrücken
könnte. Es war so ein Tag. Ich war auf der
anderen Seite. Nur einen Schritt von mir
entfernt. Und ich finde Zerstörung. Und ich
finde Intoleranz. Und ich finde Unterdrückung.
Nur einen Schritt von mir entfernt, ist alles
verloren. Nur einen Schritt von mir entfernt
tobt der Krieg!

Es war so ein Tag. Ich liege auf dem Bett.
Und auf der einen Seite der Wand sehe ich
Fotos: „Mit Freunden! Mit Festen! Mit
Reisen! Mit Lachen!“ Und ich erinnere mich
an Diskussionen. Und ich erinnere mich an
Besuche. Und an gute Zeiten. Aber auf der
anderen Seite der Wand, ist alles leer. Und
ich überlege, wie ich sie fülle. Soll ich einen
Schritt gehen. Und einen Kuss auf sie malen.
Und Blumen! Und Licht! Und Träume! Soll
ich das Beste aus der anderen Seite machen.
Mit all Ihrer Leere. Oder soll ich sie dem
Krieg überlassen!

Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Der Schritt

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08.08.2013
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