Der nicht gerittene Gaul

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der nicht gerittene Gaul

Wenn uns Arbeiten weiter wegbrechen
Und anderswo niemand mehr helfen will,
Müssen wir dadurch schon besprechen,
Wie Pflegeleistungen verlieren ihr Unbill.

Es wird ja nicht mehr danach unterschieden,
Ob jemand mit Arbeiten fleißig oder faul:
Wer alles Schwitzen clever hat vermieden,
Der reitet halt den intelligenteren Gaul!

Doch wie kann dann Berufung sein,
Wenn keiner mehr zu Brotberufen hält
Und nur wenige tragen Lasten allein,
Weil Ethik sich zu ihrem Tun gesellt?

Selbstbefreiung von des Fleißes Joch
Erreichen viele erst mit ihrer Rente.
Mancher sagt schon vorher: „Es geht doch!“
Und führt so herbei die faule Wende.

Fleißige, die wollen sich bewegen,
Wollen im Bette nicht auf Engel warten,
Denn sie wissen, nur dem gebührt der Segen,
Der mit dem notwendigen Handeln auch will starten.

Kein Müßiggang sei Tändeleien überlassen,
Nicht immer nur den Musen hingegeben.
Die Arbeit gilt's aktiv beim Schopf zu fassen,
Kein Wohlstand wächst jemals im Herrenleben.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Der nicht gerittene Gaul

130 mal gelesen
28.10.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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