Der Mensch ist ein Erinnerungswesen
Der Mensch ist ein Erinnerungswesen
Je länger sich die Lebensjahre reihen,
Desto mehr Erinnerungsschatz wächst in uns heran,
Kann uns vielleicht sogar vom Leben entzweien,
Weil die Vergangenheit nicht besternen kann.
Zwei Mentalitäten gibt es dabei,
Wie Menschen mit Erinnerungen umgehen:
Den einen sind sie einerlei,
Bei anderen ruht darauf ihr Lebensverstehen.
Von Letzteren gibt es wiederum der Arten drei
Mit verschiedenen Vergangenheitszugängen,
Wo ein jeder Zugang ein jeweils anderer sei,
Je nachdem, wie in welchen Zusammenhängen.
Am Schlimmsten haben es die Traumatisierten,
Denn die eine Erinnerung hält sie gefangen.
So bleiben sie lebenslang Rückwärtsgeführte,
Wodurch sie niemals Freiheit erlangen.
Die zweite Gruppe leidet stets darunter,
Dass vergangen ihr wundersames Kindheitsglück.
Sie bleiben zwar präsent und recht munter,
Aber ihr Blick geht sehnsüchtig zurück.
Nur jene, die ihr Dasein selbst geordnet,
Erkennen, wie gut es ihnen eigentlich geht,
Dass bestens das Schicksal auf sie hingewortet,
Weil Zukunft als Glück in ihrem Reden steht.
©Hans Hartmut Karg
2025
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