Der Gotteskomplex

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der Gotteskomplex

Wer meint, er wäre selbst sein Gott,
Der lässt uns alle wissen:
„Ich gebe Euch das täglich' Brot,
Da müsst Ihr nichts vermissen.“

Wer meint, es gäb' kein' andern Gott,
Der macht sich selbst zum höchsten Wesen,
Errettet alle aus der Not –
An ihm soll man genesen!

Selbst ist er, Herr, ist Schöpfer, Schlichter,
Nimmt alles Leben in die Hand
Und sieht sich selbst als höchsten Richter,
Allein – mit herrschendem Verstand.

Doch wer sich selbst zum Herrn erhebt
Wird die Bescheidenheit abstreifen:
Weil er doch über Wassern schwebt
Dürfen für ihn die Früchte reifen.

Mitunter stellt er manchmal fest,
Wie ehrgeizig er gut verschanzt
Wandelt in eigenem Egofest,
Wo alles nach der Pfeife tanzt,

Die er sich hat zurecht gerückt
Ganz ohne jede Unterstützung,
Weil er die Glaubenden verzückt
Unter Seelenvernützung...


©Hans Hartmut Karg
2018

Basiert auf der Grundlage des Buches von Horst-Eberhard Richter:
DER GOTTESKOMPLEX

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Informationen zum Gedicht: Der Gotteskomplex

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27.11.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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