Der dicke Diktator

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Es lebte einst im Scheunental,
ein wohlgenährter Kater.
Der Kater war am Hintern kahl;
und fing das Maus - Geschwader.

Doch zu Nacht blies eine Dose,
scheppernd, laut, zum Angriff hin.
Kater trägt jetzt eine Hose.
Die verleiht ihn neuen Sinn.

Der Kater putzt und räkelt sich
und führt sich auf als König.
Und sagt zum Hahn: " Du Fähnerich!
du giltest hier nur wenig. "

Das rosa Schwein wird Kämmerer;
und hütet alles Essen.
Doch das Schwein war Schlemmerer,
hat alles aufgefressen.

Kater lässt es nun verlauten:
" Der Mond ist nur 'ne Bohne!"
Und zum Esel, dem Ergrauten,
spricht er: " Putz' mir die Krone! "

Der Esel sagt Ihm: " I und Ah. "
Und guckt so treu, demütig.
Der Kater müde: " Na, na, na.
Ich bin nur heute gütig. "

Der Kater wurde feist und fett;
und immer schlecht gelaunter.
Unter ihm zerbrach sein Bett.
Das alte vom Discounter.

Und, wie er nun zum Spiegel schlich,
da sah er: Kahle Stelle.
Wie schnell ihm da sein Stolz entwich
und gab sich: Tatzenschelle.

Es lebte einst im Scheunental,
ein wohlgenährter Kater.
Sein Hintern ist auch jetzt noch kahl,
fängt neues Maus - Geschwader.

Und die Moral des Katzenlichts.
Kron' am Hintern taugt ja nichts.

Informationen zum Gedicht: Der dicke Diktator

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31.12.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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