Der Alte vom Weinberge

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der Alte vom Weinberge

Immer saß er auf dem Sofa
So buddhagleich – und fuhr noch Mofa,
Schaute die Welt von oben an,
Denn er war ja ein kluger Mann.

Da man sein Wissen nicht abrief,
Er morgens gern Einkaufen lief,
Lebt' einsam er aus sein Genie
Und hatt' damit gar keine Müh'...

Am Tag trank er sechs Liter Tee,
Schaute nach Sonne und nach Schnee,
Drehte recht einsam seine Runden,
Ließ sich von Lilien gesunden.

Doch manches Mal brach er doch aus,
Nahm dann ein weißes Blatt heraus –
Und ehe er sich's selbst versah,
War schon ein neues Werkchen da.

Gern sah er in sein Vexierbild,
Das manchmal mild und manchmal wild,
Denn in täglicher Spiegelschau
Ward diese Welt ihm nicht mehr grau.


©Hans Hartmut Karg
2018

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Informationen zum Gedicht: Der Alte vom Weinberge

101 mal gelesen
26.11.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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