Dennoch ... trotz M. Parkinson

Ein Gedicht von Günter Uebel
Geformt in Zucht und strenger Lehre,
verbraucht im Drang nach Daseinsglück,
nach Erfolg und Standesehre,
wer bleibt in Nüchternheit zurück?
Ein Mensch, der kleine Schritte tut,
verängstigt in Pantoffeln schleicht,
da der bescheid’ne Lebensmut
für große Sprünge nicht mehr reicht.
Es kauert in gebeugter Pose
der unverschuldet malträtierte
und unrettbare Ausweglose
vor dem, was Stolz verkündend einst brillierte
über langer Schaffensphase,
über Tag- und Nachtarbeit,
erahnt den Nachruf — schnöde Phrase! —
„DU warst immer dienstbereit.”
War das Vergangene Vergeudung,
was er vollbrachte, tatenfroh?
Scheitert er an der Bedeutung
eines Morbus So-und-so?
Nein, resignieren wird er nicht,
Zweifeln keinen Raum gewähren,
er wird sein eingetrübtes Licht
mit Zuversicht und Hoffnung nähren.
Günter Uebel, Dezember 2018

Informationen zum Gedicht: Dennoch ... trotz M. Parkinson

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26.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Günter Uebel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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