Denn was ihr auf Erden binden werdet...

Ein Gedicht von I. Kunath
Mit Schmerzen denk ich an die Zeit,
als ich noch jung, die Welt so weit,
die Blumen bunt, die Träume jung,
voll Lebensmut, so voller Schwung.

Mit Wehmut denk ich an die Jahr
als ich dein ein und alles war,
doch viel zu früh da kam der Tot,
riss dich hinfort im Morgenrot.

Mit Tränen denk ich an den Tag
von dem ich nicht erzählen mag,
der tief sich in die Seel mir grub,
der in mir brennt wie Feuersglut.

Voll Hoffnung wart ich auf die Zeit,
wenn Zeit zerfließt in Ewigkeit,
wenn alles Leid und aller Schmerz
dem weichen muss der himmelwärts
Unendlichkeit sein eigen nennt,
der für uns litt und der uns kennt,
der uns gekannt ein Leben lang,
mit dem wir schreiten Hand in Hand.

Dann werden wir uns wiedersehn,
dann werden wir zusammen gehn.
Denn was wir hier auf Erden binden,
wir Todesgrenzen überwinden.

(Ilka Berikhan)
phantasie-garten.com

Informationen zum Gedicht: Denn was ihr auf Erden binden werdet...

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03.12.2010
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (I. Kunath) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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