Das Lied der Nacht {285}

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Schleichend blind wird meine Sicht

des Tages Licht steigt intensiv,
nur bricht’s des Nebels Vorhang nicht.

Die Wand rückt nah, es schellt mich brach

vorhersehbar, fast suggestiv,
gibt keiner dieser Wände nach.

Schau ins Land, der Wind ruft stark

wenn überhaupt, weht's konstruktiv,
bleibt des Menschen Blick autark.

Warum entrinnt uns dieser Augenblick,
manchmal weiß man's selbst doch nicht.
Warum noch dies und jenes war,
bleibt rätselhaft wie wunderbar.

Alles stirbt, auch wenn wir wachsen,
weil alles wächst, auch wenn wir sterben.

Das Lied der Nacht, es hört nie auf.
Ein ewig Lauf, das Lied der Nacht.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Das Lied der Nacht {285}

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28.04.2025
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