Darauf ist Verlaß

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Darauf ist Verlaß

Gebeugt der Rücken nicht mehr grade
schleppend der Gang, weil schwach die Wade.
Der Gehstock meistens unentbehrlich,
denn ohne stolpert man gefährlich.
Faltig die Haut von Flecken bedeckt.
Nutzlos, dass man diese versteckt.
Die Haare ergraut, so man sie noch hat.
Die Stimme leise und gar nicht mehr smart.
Nur die Zähne sind wie blank geputzt,
weil die Prothese noch nicht abgenutzt!
Und früher war sowieso alles besser
übellaunig wird man noch zum Beckmesser*
Zufrieden ist man mit dem Zustand nicht,
zudem plagt einen schmerzhaft die Gicht.
Die Potenz zu erwähnen: die schwächelt dahin,
bei diesem Zustand gäb`sie auch keinen Sinn.
Wie man sieht, es ist Verlaß darauf
im Alter hört nicht nur die Schönheit auf!

*sh. Meistersinger von Nürnberg

Informationen zum Gedicht: Darauf ist Verlaß

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02.03.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Witteborg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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