Burger Reha, Teil 1

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Der Doktor sagte einst: „O Weh,
sie müssen schnell zu ner OP.
Sie werden sonst total zerfressen.“
Die Krankheit habe ich vergessen.

Dann lag ich im Saal ganz platt,
die OP fand ruhig statt.
Weil ich dabei viel Blut verloren,
wurde ich zur Reha auserkoren.

Und eines Tages kam ein Brief,
der mich nach Burg/Spreewald rief.
Ich erinnere mich, wenn ich mich mühe,
Spree, das war doch diese braune Brühe.

Und Wald ringsum ist nicht beliebt,
weil es doch dort jetzt Wölfe gibt.
Der Termin ließ sich nicht stunden,
ich sollte nur recht schnell gesunden.

Und so kam ich mit Gepäck und Bahn
Auf dem Bahnhof Vetschau an.
Vetschau, Kraftwerk, ach du Schreck,
das bedeutet Krach und Dreck.

Meine Augen alle Richtungen wählten,
aber die typischen Schornsteine fehlten.
Dafür sprach eine Frau mich an,
sie sei bis Burg mein Fahrensmann.

Sie nahm den Koffer, ich die Jacken,
um alles im Kleinbus zu verpacken.
Die Fahrt begann, ich saß mit Behagen,
sie raste los, ich wollte endlich fragen,

ob die Spree noch immer braun,
ob in der Tracht noch gehen die Fraun,
über bekannte Dinge, die ich nicht sah,
da hielt sie plötzlich an, wir waren da.

20.05.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Burger Reha, Teil 1

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20.05.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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