Büromanie

Ein Gedicht von Andreas Hanschke
Ich sitz still hier im Büro,
mach nicht viel, das ist halt so,
weil ich durch die Arbeitsweise,
nah am Unfallabgrund kreise.
Ja, mich hat doch neulich mitten
in den Finger 'n Blatt geschnitten
und der Reißwolf , diese Ratte,
schredderte mir die Krawatte.
Selbst vorm Bleistift ist mir bange,
denn er sticht oft in die Wange,
vorzugsweise wie gemein,
wenn ich schlafe kurz mal ein.
Schreibtischlampe, Tacker, Stempel,
wollten an mir ein Exempel,
zur Bürozeit statuieren
mich beruflich ruinieren.
Auch das Locherungetüm,
im Plaste Metallkostüm,
stanzte gestern um halb vier,
ein Loch in die Nase mir.
Selbst diverse Schubfachlager,
machen aus dem anfangs hager,
wirkenden Büroinsassen,
einen mit Konservenmassen.
Weiß man was nach Mitternacht,
der stille Bürostuhl macht,
er schmiedet, ist kaum zu glauben,
einen Plan, um mir zu rauben,
meine Unempfindlichkeit
und das in sehr kurzer Zeit.
Denn meint ihr aus freien Stücken,
schmerzt beim rumsitzen der Rücken?
Noch zu letzt die Druckerfarbe ,
hinterließ die tiefste Narbe,
als mit einem Knall das Ding,
explodierte und ich Pink,
wie ein Tier mit flausch'gen Haar'n,
musste so nach Hause fahr'n ,
mit dem Rad zur Mittagszeit,
ich hasse die Büroarbeit.

Informationen zum Gedicht: Büromanie

2.290 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,0 von 5 Sternen)
-
12.07.2018
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige