Buchenwald im Spätherbst

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Schwarz
Buchenwald im Spätherbst


Fahles Licht mit Nebel gut vermischt
bietet einem keine weite Sicht,
schemenhafte, blaugrüne Buchenstämme
stehen dicht gedrängt in großer Menge,

die blaugrünen Buchenstämme
erinnern an Wind gepeitschte Wellenkämme,
der Buchenbestand ist schon Jahrzehnte alt
die Buchen wirken äußerst grotesk und kalt,

ihre starken Zweige greifen wie Arme nach dem spärlichem Licht,
doch ihr Tun hat keinerlei Gewicht,
einige von ihnen tragen noch kärgliche, goldbraune Gewänder
diese werden trotzdem an ihrem langen Winterschlaf nichts ändern,

an manchen Tagen bekommen sie Besuch,
von grunzenden, schmatzenden, haarigen Gesellen, sie kommen immer ohne zu bestellen,
sie wühlen und graben die vielen Früchte aus
und lassen sich nicht stören im gesamten Verlauf,

streift der Herbstwind durch sein Revier
flüchtet sämtliches Getier,
doch die Buchen können nicht fliehen
wenn sie sich auch noch sosehr bemühen,

der Herbstwind kommt erst ganz sacht, man merkt ihn kaum,
dann bläst er wild aus vollen Backen, und tobt sich aus,
er reißt die letzten Blätter von den Bäumen
und mehrere waren schon in tiefen Träumen,

der Winter naht, er wird bald kommen,
ein Eichelhäher hat ihn bereits vernommen,
er zetert und krakelt im Wald herum,
die Buchen bleiben trotzdem stumm,

die Jahreszeit hat auch die Menschen hart getroffen,
man kann nur inniglich hoffen,
dass diese kalte Jahreszeit schnell ergeht
und lauer Frühlingswind bald wieder weht!

Informationen zum Gedicht: Buchenwald im Spätherbst

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05.10.2014
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