Blendung

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Als ich mich spontan erfrechte
zu erforschen fremdes Land
und bei einer Frau das Echte
suchte und nur Schminke fand,
fand ich das schon provokant!

Blech mit Bronze zu umpinseln
gibt bekanntlich noch kein Gold!
Wenn jetzt viele Damen winseln
(auch mein Liebling hat gegrollt) - - -
so hab ich das nicht gewollt.

Mich entführen bunte Farben
schnell ins Reich der Fantasie,
doch dort gibt`s nur Enttäuschungsnarben,
was ich erhoffte, fand ich nie;
was bleibt ist Frust-Melancholie.

Deshalb liebe ich die echte,
blendwerkfreie schlichte Kunst;
im harten Schönheitswahngefechte
ist die übertünchte Frau sehr schnell verhunzt,
worauf kein Schwein mehr nach ihr grunzt!


(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Blendung

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24.08.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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