Bleibt da, wir kommen

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Heute Morgen musste ich lesen,
es wäre wieder ein Schiff gewesen.
Ein Schiff mit Jungen und Alten,
das nicht bis zum Ende durchgehalten.
Die meisten Schiffsteile versanken
und die ungezählten Passagiere ertranken.

Es gibt nur Listen der Leichen,
die von Afrika bis nach Malta reichen.
Politiker mit und ohne Anhängerscharen
bereits in solchen Häfen waren.
Sie alle redeten traurige Runden
und waren bald wieder verschwunden.

Nun kam einer auf die schlaue Idee
Wozu haben wir eigentlich eine Armee?
600 Mann, dazu zwei Kähne,
äußerlich wie trojanische Schwäne.
Damit kann man Afrika internieren
und letztlich auch kolonialisieren.

Die Menschen, die sonst im Wasser erfrieren,
kann man so gleich als Europäer integrieren.
Sie bleiben in ihrer Heimat allesamt
und benötigen nur ein Versorgungsamt.
Deshalb muss ich euch mal fragen,
warum nicht alte Wege wagen?

24.04.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Bleibt da, wir kommen

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24.04.2015
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