Bitte an das Schicksal

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Bitte an das Schicksal

Dieses Leben lass mich noch vollenden,
lasst mich, Mächte, leben bis zuletzt,
bis vom Jenseits aus mit kalten Händen
ihr den Tod auf meinen Körper hetzt.

Denn es gibt noch soviel zu beschauen,
was auf dieser schönen Erde sprießt,
und von all den vielen tollen Frauen
hab´ ich erst nur einige geküsst.

Viele Bücher sind noch ungelesen,
manches gute Musikstück noch nicht gehört,
viel zu wenig bin ich dort gewesen,
wo kein Lärm die selige Stille stört.

Wenig Länder hab` ich erst gesehen,
selbst das Nahe blieb mir meist verhüllt;
mutig möcht´ ich noch in weite Fernen gehen,
bis mein heißer Weltendurst gestillt.

Ein langes Leben lässt sich nicht erzwingen,
dennoch will ich lang noch Vieles tun,
schlussendlich möchte ich vor allen Dingen:
Wunschlos sein und dann in Frieden ruh´n.
***

(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Bitte an das Schicksal

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09.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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