Baumeister

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Baumeister

Der Eine errichtet sein eigenes Haus,
Ist so stolz, dass er das noch kann.
Der Andere lebt in Saus und Braus
Und zeigt allen:“Ich bin ein Mann!“

Der Eine baut etwas für sich auf
Und sichert damit Lebenszukunft,
Der Andere hat seinen eigenen Lauf,
Lebt planlos – mit Unvernunft.

An ihrem Nimbus bauen sie Beide,
Doch ihr Verhältnis zu Raum und Zeit
Ist's, wodurch man sich oft unterscheide,
Weil jeder nur zu Bestimmtem bereit.

Der Eine muss sehen, was er erbaut,
Der Andere braucht stets das Blitzlicht.
Wo der Aine auf seinem Besitz ergraut,
Sucht der Andre sein Jungengesicht.

Und Dichter? Bauen sie nicht auch daran,
Ihren Nimbus stets zu vergrößern?
Sie wissen: Kurz leuchtet der Lebensspan,
Dann erlischt er, um nichts zu verbösern.

Die Technikaffinen gehen da mit,
Wo die Dinglichkeiten nicht schlafen.
Für Wortaffine bleibt Sprache der Kitt,
Um Ideenwelten neu zu erschaffen.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Baumeister

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29.07.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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