Augenarbeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Augenarbeit

Bewegte Augen zeigen Deinen Willen,
Die Welt neugieriger zu durchlaufen.
So können sie den Lichthunger auch stillen,
Müssen Farben sich dazu nicht kaufen.

Glanz folgt der Neugierde schön nach
Und trifft ständig auf neue Interessen:
In der Natur, in unserer Flur, am Bach
Lässt sich so Seelenkraft vermessen.

Es ist nicht so, dass unsere Augentiere
Nur loben müssen, was sich ihnen bietet.
Manches, das unser Gemüt dadurch erspüre,
Ist, was sich gutem Geschmack verbietet.

Die Augen bleiben Suchsinn mit Neugier,
Binden Erschautes mit Gespeichertem zusammen,
Geben Orientierungsgrund und einen Kompass mir,
Womit Fremdes und Bekanntes sich stets näher kamen.

Die Augen, sie verbinden mir innen und außen
Und heben Trennungen zu Fremdem damit auf,
Wenn wir ein wenig uns heimelig im Draußen
Selbst aufschließen – in weiterem Lebenslauf.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Augenarbeit

49 mal gelesen
22.10.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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