Auf dem Balkon

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Auf dem Balkon

Mit dem Blick hinab zur Stadt,
Die schon lange ihren Hofgarten hat
Fällt das Aufstehen mir unendlich leicht,
Weil der Augenblick der Enge weicht.

Dann darf ich Spargelstangen schälen,
Muss mich dabei auch nicht verzählen:
Trotz Hitze schaut mit großer Ruh'
Vom Geländer mir mein Amselmann zu.

Und auch neue Kartoffeln kommen,
Werden zum Kochen in Pflicht genommen:
Geschält kommen sie zuerst ins Wasser,
Manche sind sehr gelb, andere blasser.

Wer selbst sein Essen zubereitet,
Der bleibt ja länger genussgeleitet:
Alles schmeckt herrlich, alles ist gut,
Deshalb brauchen wir auch kein Grillgut.

Das Einfache – bewährt steht in unserer Gunst,
Noch immer schätzen wir die Kochkunst:
Ohne Pfannen führen wir uns dann zu Gemüte,
Was naheliegend, einfach, mit hoher Güte

Serviert wird und den Gaumen fein trifft,
Da gibt es nichts Exotisches, auch kein Gift,
Denn wer sich auf das Regionale einschwört,
Für den ist die Schlemmerwelt niemals verkehrt.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Auf dem Balkon

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13.08.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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