An meinen Urenkel

Ein Gedicht von Alke Jeskulke
Da liegst du nun,
schaust in die welt
und jeden tag in deinem kleinen leben
nimmst du ein stückchen mehr um dich herum
von allem wahr
erst fühlst du dich geborgen
in der warmen dunklen wärme
deiner mutter
geräusche treffen nur gedämpft dein kleines ohr.
dann plötzlich weicht das dämmerlicht.
ein ruck geht durch dein neues leben.
das pochen deiner mutter herz
verklingt. und grelles licht
fühlst du auf deiner
zarten haut, die
eben noch von wohlig feuchter
dämmerwärme
umfangen war.
ein klapps, und schreiend
füllst du deine eignen lungen mit
jenem stoff, der nun
für dich zum lebensodem wird.
dein kleines herz pocht wild.
an diesem tag beginnt dein eignes leben.
sovieler ahnen blut und erbe
lebt in dir.und doch
bist du ein eigner mensch auf dieser welt!
du wirst sie neu entdecken
mit gestalten
um dann,
so hoffe ich
am ende deines lebens
genau so staunend, glücklich
so wie ich an diesem tag vor dir,
vor einem neugebornen
kleinen menschen stehen,
von deinem blut und stamm
und dankbar sein,
dass, durch ein kind verjüngt,
ein teil von dir dem leben bleibt
auch wenn du eines tages selbst vergangen bist..

Alke Bolte August 2010

Informationen zum Gedicht: An meinen Urenkel

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11.07.2013
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