Alte Musik

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Alte Musik

Man merkt den Pfeifenklängen an,
Dass sie doch jugendlich bemüht,
Wo man den Frühling spüren kann,
Mit dem Europa einst erblüht.

Fern klingen Töne unseren Ohren,
Die Bach, Händel, Mozart gewöhnt,
Wo Perfektion ist eingeboren
Und jede Harmonie geschönt.

In Frühmusik sich zu versetzen,
Die einheimisch, doch längst vergangen,
Gehör nicht an Ohrwürmern wetzen –
Kann man da denn noch hin gelangen?

Die Klangfolgen der Madrigale
Umgreifen schon noch das Gemüt:
In mancher frühen Pastorale
Ist einst die Seele reich erblüht.

Das Frühliedgut, zart und verschämt,
Schenkt Liebenden die Klangakkorde,
Mit denen sie ganz unverbrämt
Gleiten pianoweich zum Forte.

Das Suchen war früh Poesie,
Noch trifft Altes auf neue Ohren
Und zeigt, wie üppig das Genie
Der Frühmusik öffnet' die Poren.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Alte Musik

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03.12.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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