Zum Sonnenuntergang

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Heut schreibe ich mal kein Gedicht,
heut wird es nur mal ein Bericht.
Bei diesem schönen Sonnenwetter
ist es doch schade bei jeder Letter,
bei jeder Silbe und auch jedem Wort,
das mich hält am Schreibtischort.

Ich lade lieber Kind und Kegel ein
und fahre in den Sonnenschein.
Wenn die Scheiben nicht sauber sind,
blendet es laufend im Fahrtenwind.
Dafür hören wir ganz leise überall
der Frühlingsblüher Knospenknall.

Krokusse, Tulpen und Osterglocken
dichtgedrängt in der Sonne hocken.
Meist hinter sich die Häuserwand,
die von der Sonne heiß gebrannt.
So wie der Mensch am Ofen bleibt,
die Blume in der Wärme treibt.

Neben dem jungfräulichen Weiß
geben jetzt alle ihr Innerstes preis.
Von zartem Gelb wie Hühnerjunge
bis zum dunkelblau wie Adelszunge.
Grüne Stengel in allen Nuancen,
lassen rote Farbtupfer tanzen.

Wir halten an und werden munter,
denn die Sonne geht gerade unter.
Von goldnem Gelb bis Feuerrot
wandelt sie, bis ihr Licht tot.
Doch ihr letzter Strahlenschein
wird tief in unserm Herzen sein.

Er gibt uns Ruhe, dämmt die Sorgen,
weckt die Sehnsucht auf das Morgen.

27.02.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Zum Sonnenuntergang

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27.02.2014
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