Zeitungsschau

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ob die Wolken schwarz, weiß oder grau,
ich mache täglich meine Zeitungsschau.
Da wird Druckerschwärze nicht nur überflogen,
da wird richtig Bilanz gezogen.
Nur der Poet macht das ganz leise
und auf seine ureigene Weise.

In der Gemeinde Wiesengrund
geht man der Wiese auf den Grund.
Dabei schafft eine Bergbaumannschaft
für alle eine Bergbaulandschaft.
Aus den alten Fehlerquellen
immer neue Fehler quellen.

Durch die neue Bettensteuer
werden auch alte Betten teuer.
Die Befangenheitsanträge
sind von der Befangenheit an träge.
Da wollten alle Augenzeugen
sofort mit ihren Augen zeugen.

In der kargen Fernsehgeschichte
gab es reiche Fernsehberichte.
Wird es nachts schon wärmer,
kommen auch die Nachtschwärmer.
Wird es nicht des Nachts schon wärmer
nehmen wir nachts Schonwärmer.

Der neue Koch hat doch verschleppt,
das gute alte Kochrezept.
Mit dem Feuerwehrgerätewagen
kann sich die Feuerwehr an Geräte wagen.
Jede militärische Weltmacht
irgendwo Krieg in der Welt macht.

Beim jährlichen Schützenfest
hält Resi ihren Schützen fest.
Zieht er ihren Handwagen,
kann er auch ihre Hand wagen.
Bei der Liebesmeisterschaft
gewinnt die, die den Meister schafft.

Auch bei den Skisport Langstrecken
darf sich der Läufer nicht dort lang strecken.
In der Zeitung die Kleinanzeigen
die Zeitung auch von Klein an zeigen.
Bei den neuen Steuersätzen
die Griechen auf die Steuern setzen.

Wir müssen bei den hohen Flüchtlingszahlen
die Rechnung jedes Flüchtlings zahlen.
Wenn es braut im Flüchtlingsheim
geht die Braut des Flüchtlings heim.
Bei dem Akt der Nächstenliebe
man ganz nackt die Nächsten liebe.

30.09.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Zeitungsschau

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01.10.2015
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