Sommerwetter-Wettersommer

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Dritter August, dreißig Grad,
essen ähnelt einem Bad.
Von der Stirne perlt der Schweiß,
auf die Vanille in dem Reis.
Und am Stand der frische Döner
wird in der Sonne auch nicht schöner.

Beim Trinken ist es nicht viel besser,
Durst hat auch der größte Esser.
Bier und Brause sind zwar kühl,
doch stets bleibt ein Durstgefühl.
Die Blume, die am Morgen stand,
ich abends schon als Tabak fand.

Selbst der Apfelbaum macht schlapp
und wirft die meisten Früchte ab.
Der Rasenmäher hätt zu tun,
doch bei der Hitze soll man ruh’ n.
Viel zu oft das Blaulicht blitzt,
weil ein Rettungswagen flitzt.

Bienen, Wespen und Hornissen
Wasserpfützen jetzt vermissen.
Der Rehbock sucht zum Begatten
seine Zippen jetzt im Schatten.
Weil Schienen sich in der Sonne biegen,
Bahnen aus den Kurven fliegen.
Sonnenbrillen sind der Renner
für die Urlaubsbräune-Penner.
Ich hab einen Barfußläufer erlebt,
der hat am heißen Asphalt geklebt.
Die einen den Sommer genießen
und in der Sonne fast zerfließen.
Die anderen die Sonne scheuen
und sich schon auf den Winter freuen.

03.08.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Sommerwetter-Wettersommer

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03.08.2015
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