So allein

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ich lieg im Sommersonnenschein
im Krankenhaus so ganz allein.
Corona hat die Welt verschreckt,
nun haben viele sich versteckt.
Ich lieg noch lange hier allein,
raus und rein darf nun kein Schwein.
Der einzige Besuch, den ich konnt loten,
war eine Blackkatz mit weißen Pfoten.
Ich nmuss aber täglich mein Fahrzeug lieben
und es singend durch die Gegend schieben.
Goethe und Schiller waren fein raus,
damals gab es noch kein Krankenhaus.
Ich werde hier zum Trinker, glaubt es wohl,
die Gegend riecht ständig nach Alkohol.
Und die Krankheit, ihr werdet lachen,
wird sich nur ungern aus dem Staube machen.
Ich schreibe heut und ziemlich wild,
solange hier noch das Schreiben gilt.
Fäkalien, selbst bester Güte,
kommen hier nicht in die Tüte.
Der Doktor war selbst Sonntag da,
so sehr geht ihm die Krankheit nah.
Die Novoviren, das ist bekannt,
sind mit unserer bauchigen Schrift verwandt.
hätten wir lieber mehr "Ihs" genannt.
Nun hab ich manches doch vertauscht,
weil ich nicht alles aufgebauscht.
Die Operateure waren auf Draht,
denn 20 Enden hat die Naht.
Wie ich es auch dreh und wende,
Schreiben ubd Grüße sind am Ende.
05.04.2020 Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: So allein

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05.04.2020
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