Schlaflos

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Wer schlaflos sich ins Bett begibt,
freut sich, wenn eine Hand sich schiebt,
wenn ihn der Partner zärtlich streicht,
damit die Einsamkeit entweicht.
Und bei der kleinsten Liebelei
geht die Nacht oft schnell vorbei.

Doch liegt man allein im Bett
ist Schlaflosigkeit nicht nett.
Man zählt die Schafe auf der Weide,
sieht im Maul des Wolfs die Kreide,
hat die Herde erneut gezählt,
und stellt fest, dass eines fehlt.

Eigentlich wollte man schlafen,
doch die Fehlzählungen trafen.
In Gedanken rennt man los,
wo ist denn das Schäfchen bloß?
Den Blick gerichtet auf die Herde,
stolperte ich und fiel zur Erde.

Ach, wie ist das Gras so weich,
in der Schafe Weidereich.
Eine Wolke deckt mich zu
und zwischen Schafen ist nun Ruh.
Von fern tönt Mutters Stimme nur:
„Aufstehen, es ist sechs Uhr!“

08.03.2017 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Schlaflos

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10.03.2017
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