Sand im Getriebe

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Heute war ein schöner Tag,
so wie ich ihn gerne mag.
Bis ich in der Zeitung fand,
Namen, die mir sehr bekannt.
Ein Ehepaar ließ so verbreiten,
dass ihr Kind kam, früh beizeiten.

Mir wurde dabei bang und banger,
keiner wusste, dass sie schwanger.
Wie soll man ihnen denn gratulieren,
Rede und Kartengruß formulieren,
wenn die Meldung für die Welt
nur Name und Datum enthält.

Fakten würden wir gern sehen,
um das Ereignis zu verstehen.
Wann wurde das Kind gezeugt,
wer hat sich denn da gebeugt,
hielt jemand dabei das Licht,
war es Hobby oder Ehepflicht?

Ist der Nachbar im Bett versunken
oder war der Ehemann betrunken?
Hatte das Kondom Löcher besessen
oder die Frau die Pille vergessen?
War das Thermometer defekt
und das Diaphragma hat geleckt?.

Waren die Kalender nur Attrappen
und es versagten Omas Essiglappen?
War die Spirale durchgerostet
und hat die Freiheit ausgekostet?
Oder war es gar am Ende
eine unbekannte Samenspende?

Vielleicht waren sie nicht aufgeklärt
oder sie hat ihm Freiheit gewährt?
All das könnte so passiert sein,
doch da fällt mir gerade ein,
bei allem Sand in dem Getriebe,
vielleicht war es nur die große Liebe.

08.04.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Sand im Getriebe

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08.04.2014
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