Ostern im April

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Am Mittwoch vor dem Osterfest
war ich mal im Gemeindenest.
Dort im Rathaus raten nicht erst heute
kluge Bürger und andere Leute.
Und der Bürgermeister wollte beizeiten
die Osterfeiertage vorbereiten.
Als ich im Sitzungssaale stand,
ich viele mit ner Zeitung fand.
Das Sudoku hat sie sehr bewegt,
da kam der Pförtner, sehr erregt:
Es würden zwar keine Worte verloren,
draußen stünden die mit langen Ohren.
Der runde Tisch ward plötzlich eckig
und manche Weste schien nun fleckig.
Alle sprangen und das Schlimmste dachten,
doch beim Austritt aus dem Hoftor lachten.
Dort im gemeindeeigenem Grase
saßen doch friedlich Hase an Hase.
Lauthals schrie ein Hasenmann:
„Wir schließen uns den andern an!
Wie es Postler, Bahner und Piloten wagen,
streiken wir an den Feiertagen,
Wir fordern endlich fünfblättrigen Klee
und Hasenbrot mit gefrostetem Schnee.
Alles andere ist zu gewöhnlich
und mit unserer Arbeit unversöhnlich.
Lasst die Ochsen Heu und Gräser fressen,
wir wollen uns mit dem Ausland messen.
Was ihr sucht am hellen Ostertage,
versteckten wir ohne Nachtzulage.
Das stete Ostereierfarbe rühren
kann zu Muskelschäden führen.“
So diskutierten sie hin und her,
das Zuhören fiel manchmal schwer.
Auf einmal riefen alle schrill:
„Alles nur Spaß, April, April!“

04.04.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Ostern im April

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03.04.2015
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